Ist Vietnam teuer?

Vietnam ist ein faszinierendes Land mit einer reichen Geschichte, einer dynamischen Kultur und atemberaubenden Landschaften. Gleichzeitig zieht es aufgrund seiner vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten viele Reisende und digitale Nomaden an. Doch wie teuer ist Vietnam wirklich? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Kosten von verschiedenen Faktoren abhängen: Aufenthaltsdauer, Reisestil und den Regionen, die besucht werden. In diesem Artikel betrachten wir die typischen Kosten, auf die Touristen und Einheimische treffen, und geben dir einen umfassenden Überblick darüber, was du in Vietnam erwarten kannst.

Bevor wir ins Detail gehen, schauen wir uns eine kleine Vergleichstabelle mit typischen Einkäufen und Preisen an, die deutsche Touristen in Vietnam tätigen könnten.

Vergleichstabelle: Typische Einkäufe von deutschen Touristen in Vietnam und deren Preise

Vietnam: Ein Paradies für preisbewusste Reisende

Vietnam ist bekannt für seine niedrigen Kosten im Vergleich zu westlichen Ländern. Egal, ob du nur für ein paar Wochen als Tourist hier bist oder für mehrere Monate als digitaler Nomade arbeitest, die Lebenshaltungskosten sind sehr erschwinglich. Im Folgenden betrachten wir verschiedene Kategorien von Ausgaben und zeigen dir, wie du dein Budget effektiv verwalten kannst.

1. Unterkunft: Flexibel und günstig

Vietnam bietet eine breite Palette an Unterkünften, die sich an jedes Budget anpassen lassen. Von luxuriösen Resorts bis hin zu einfachen Hostels gibt es für jeden etwas.

• Hostels und Gästehäuser: Diese sind besonders beliebt bei Rucksacktouristen. Ein Bett in einem Schlafsaal kostet in der Regel zwischen 5 und 8 Euro pro Nacht, je nachdem, wo du dich befindest. In Großstädten wie Hanoi oder Ho-Chi-Minh-Stadt können die Preise etwas höher sein, in ländlichen Gebieten dafür günstiger.
• Mittelklassehotels: Für etwa 15 bis 30 Euro pro Nacht kannst du in Vietnam in einem komfortablen Hotel übernachten. Diese Art von Unterkunft bietet in der Regel saubere Zimmer, kostenloses WLAN und häufig ein Frühstück.
• Luxusresorts: Vietnam hat auch einige hochkarätige Luxusresorts zu bieten, besonders entlang der Küsten von Phu Quoc oder Da Nang. Die Preise beginnen hier bei etwa 80 Euro pro Nacht und können bis in den dreistelligen Bereich gehen.

2. Essen: Straßengerichte vs. gehobene Küche

Die vietnamesische Küche ist nicht nur köstlich, sondern auch äußerst erschwinglich. Du kannst in Vietnam wunderbar essen, ohne dein Budget zu sprengen.

• Straßenessen: Streetfood ist in Vietnam unglaublich populär und auch eine der günstigsten Optionen, um satt zu werden. Eine Schüssel Pho (Nudelsuppe) kostet zwischen 1 und 2 Euro, eine Banh Mi (vietnamesisches Baguette) liegt bei etwa 0,80 bis 1,50 Euro. Diese Gerichte sind frisch, lokal und unglaublich schmackhaft.
• Lokale Restaurants: Wenn du dich etwas formeller in ein Restaurant setzt, zahlst du etwa 3 bis 5 Euro für ein Hauptgericht. Die Portionen sind meist großzügig und die Qualität hoch.
• Internationale Küche und gehobene Restaurants: In touristischen Gebieten und Großstädten findest du auch Restaurants, die internationale Gerichte oder Fusionsküche anbieten. Hier liegen die Preise meist höher, bei etwa 8 bis 15 Euro pro Gericht.

3. Fortbewegung: Günstig und effizient

In Vietnam gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, sich fortzubewegen. Je nach Stadt oder Region variieren die Preise, aber generell bleibt die Fortbewegung günstig.

• Taxis: Ein Kilometer mit dem Taxi kostet in der Regel etwa 10.000 VND, was etwa 0,40 Euro entspricht. Bei längeren Fahrten lohnt es sich, im Voraus den Preis zu verhandeln oder auf Apps wie Grab zurückzugreifen, die wie Uber funktionieren.
• Motorradtaxis (Xe Om): Diese sind noch günstiger und eine sehr verbreitete Art der Fortbewegung. Ein kurzer Trip kostet in der Regel nur 1-2 Euro. Für längere Fahrten kann es sinnvoll sein, den Preis vorher zu vereinbaren.
• Busse und Züge: Der öffentliche Nahverkehr in Vietnam ist extrem günstig. Eine Busfahrt in der Stadt kostet etwa 0,20 Euro, während Züge zwischen den Städten ebenfalls erschwinglich sind. Eine Zugfahrt von Hanoi nach Da Nang kostet etwa 30 Euro in der zweiten Klasse.

4. Unterhaltung und Freizeit: Was kostet das Vergnügen?

Vietnam bietet zahlreiche Aktivitäten und Attraktionen für Reisende, und viele davon sind überraschend erschwinglich.

• Sehenswürdigkeiten: Der Eintritt zu Tempeln und historischen Stätten kostet in der Regel zwischen 1 und 5 Euro. Für größere Attraktionen wie die Halong-Bucht zahlst du etwa 15 bis 30 Euro für eine Bootstour.
• Naturparks und Trekking: Vietnam hat eine beeindruckende Landschaft, die sich hervorragend für Outdoor-Aktivitäten eignet. Der Eintritt in einen Nationalpark kostet selten mehr als 2 bis 3 Euro. Trekkingtouren mit einem lokalen Guide in den Bergen von Sapa liegen bei etwa 20 bis 50 Euro, abhängig von der Länge und dem Schwierigkeitsgrad.
• Kulturveranstaltungen: Eine Wasserpuppenshow in Hanoi oder Ho-Chi-Minh-Stadt kostet etwa 5 bis 10 Euro, während ein Konzert oder eine traditionelle Tanzvorstellung etwa 10 bis 20 Euro kosten kann.

5. Einkaufsmöglichkeiten: Von Märkten bis hin zu Boutiquen

Einkaufen in Vietnam kann sehr erschwinglich sein, besonders auf den lokalen Märkten. Hier sind die Preise oft verhandelbar, und du kannst viele Souvenirs, Kleidung und Lebensmittel günstig erwerben.

• Märkte: Auf den vielen Straßenmärkten kannst du frische Lebensmittel, Kleidung und Handwerkskunst zu sehr niedrigen Preisen finden. Ein Kilo frisches Obst kostet beispielsweise nur etwa 1 bis 2 Euro, während du T-Shirts und lokale Kleidung für etwa 3 bis 10 Euro kaufen kannst.
• Supermärkte und Einkaufszentren: In den großen Städten gibt es auch moderne Einkaufszentren, in denen die Preise für importierte Produkte allerdings deutlich höher sind. Ein Liter Milch kostet in Supermärkten etwa 1,50 Euro, und importierte Kosmetikprodukte sind oft doppelt so teuer wie in Europa.

6. Kommunikation: Günstige Mobilfunkpakete

Wenn du planst, für längere Zeit in Vietnam zu bleiben, ist es ratsam, dir eine lokale SIM-Karte zu besorgen. Mobilfunkdaten sind in Vietnam äußerst erschwinglich.

• SIM-Karten und Datenpakete: Eine SIM-Karte kannst du fast überall für wenige Euro kaufen. Ein 5-GB-Datenpaket kostet etwa 3 bis 5 Euro und reicht in der Regel für einen Monat aus. Dies macht die Kommunikation und Navigation in Vietnam einfach und günstig.

7. Visa und Reisekosten: Eintritt ins Land

Vietnam hat strikte Visaregelungen, die je nach Nationalität variieren. Viele Reisende benötigen ein Visum, um ins Land zu kommen, und auch die Verlängerung ist mit zusätzlichen Kosten verbunden.

• Touristenvisum: Für deutsche Staatsbürger gibt es ein E-Visum, das für 30 Tage gültig ist und etwa 25 Euro kostet. Für längere Aufenthalte gibt es verschiedene Optionen, darunter Visa on Arrival oder Business-Visa, die mit höheren Kosten verbunden sind.
• Inlandsflüge: Vietnam ist ein langgestrecktes Land, und wenn du viel reisen möchtest, sind Inlandsflüge eine schnelle und oft günstige Option. Flüge zwischen Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt können schon ab 30 bis 50 Euro pro Strecke kosten, besonders wenn du im Voraus buchst.

Fazit: Vietnam – ein Land für jedes Budget

Vietnam bietet unzählige Möglichkeiten, seine Kosten zu kontrollieren, egal ob du mit einem kleinen Budget reist oder dir ab und zu etwas Luxus gönnen möchtest. Die Preise für Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten sind im Vergleich zu westlichen Ländern äußerst günstig, und selbst mit einem kleinen Budget kannst du in Vietnam viel erleben. Ein weiterer Vorteil ist, dass du in den weniger touristischen Gegenden oft noch niedrigere Preise findest.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Vietnam ist nicht teuer, vor allem, wenn du deine Ausgaben im Auge behältst und auf die günstigeren Optionen zurückgreifst. Von preiswertem Streetfood bis hin zu erschwinglichen Transportmöglichkeiten bietet das Land Reisenden eine unschlagbare Mischung aus Qualität und Kosten.